Persönlichkeitstheorien
Sigmund Freud
Tiefenpsychologischer Ansatz - Das Instenzenmodell
Der Mensch ist von Natur aus böse. Das kann man im Prinzip als die Kernaussage der Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud, dem Begründer
der Psychoanalyse ansehen. Seinen Ansichten nach ist jeder Mensch grundsätzlich sogar ein potentieller Mörder, es liegt letztendlich nur daran,
ob eine gewisse Reizschwelle überschritten wird oder nicht und wie hoch diese Schwelle bei jedem einzelnen ist. Mit dieser
Aussage schockierte er seinerzeit natürlich die Gesellschaft und vor allem die Kirche. Freuds Theorie war eine eindeutige Abkehr
vom Glauben an den in seinem Inneren grundsätzlich guten Menschen. Damit widerspricht seine Theorie auch anderen Psychologen wie z. B.
Carl Rogers.
Seiner Idee zufolge ist der Mensch von Geburt an mit primitiven Trieben ausgestattet, die befriedigt werden wollen. So schreit das
hungrige Baby bedignungslos und zeigt damit seine Aggressionen. Erst im Laufe der ersten Lebensjahre lernt der junge Mensch durch
die Erziehung der Eltern, sein Verhalten anzupassen. Jeder muss also lernen, seine Grundaggressionen zu weit es geht, zu kontrollieren.
Sie ist unterbewusst immer vorhanden. Einen aggressionslosen Menschen gibt es nach Freud nicht.
Lernt der Mensch dies in den ersten Lebensjahren nicht, so hat dies ein Leben lang u. a. fatale Folgen.
Freud spricht insgesamt von drei frühkindlichen Entwicklungsphasen (orale, anale, phallische Phase).
In jeder dieser Phasen kann es zu psychologischen Fehlentwicklungen kommen, welche dann einen
starken Einfluss auf die Persönlichkeitsbildung haben. Eie gestörte Mutter-Kind- bzw. Vater-Kind-Beziehungen
können dann zu einem Ödipuskomplex bzw. einem Elektrakomplex führen (genaueres dazu siehe Detailseite, Link unten).
Freud führte seine Persönlichkeitstheorie später mit seinem Instanzenmodell weiter aus. Er sprach von den drei Instanzen des Es, Ich und Über-Ich,
die letztendlich bei jedem Menschen vorhanden sind. Unter dem Es verstand er die primitiven Triebe und Bedürfnisse des Menschen. Dieses
ordnete er dem Bereich des Unbewussten zu. Das Ich war für ihn die
eigentliche Angststätte und das Über-Ich das Gewissen. Gut kann man sich dieses Instanzenmodell bildlich als eine Diskussion zwischen Engelchen und
Teufelchen auf den Schultern einer Person vorstellen. Das Teufelchen ist das Es, das Engelchen das Ich und das Über-Ich (Kopf zwisschen
den Schultern) muss letztendlich entscheiden, ob es dem Engelchen oder Teufelchen in seiner Argumentation folgt.
Ein Mensch mit starkem Es und schwachem Ich wird letztendlich seinen Trieben folgen, seine Aggressionen unkontrolliert zum Vorschen kommen
lassen. Menschen mit starkem Über-Ich (Gewissen) und dominierendem Ich werden dagegen ihre Aggressionen gut unter Kontrolle haben. Dennoch muss
man sagen, dass auch diese Menschen immer ihr Es in sich haben, welches ab einer bestimmten Grenze hervorkommen wird. Spätestens dann,
wenn das eigene Leben bedroht erscheint, wird der Überlebenstrieb ohne Wenn und Aber zum Vorschein kommen und Ich und Über-Ich bedeutungslos
erscheinen lassen.
Mehr Infos zu den Freud'schen Theorien und sein Leben finden Sie auf folgender Seite:
www.sigmund-freud.biz.